Die Lehrveranstaltung für Studierende im Bachelorstudiengang Germanistik und im Lehramtsmodul war in 7 Themenblöcke gegliedert und mithilfe des Lernmanagementsystems moodle strukturiert. Zu den letzte...n beiden Themenblöcken fand zudem ein Blockseminar in Präsenz in der ersten vorlesungsfreien Woche statt. Die komplette (partiell) hybride Lehrveranstaltung enthielt somit drei einander ergänzende Lernsettings:
1) asynchroner Online-Kurs in moodle: Lernziele, Lernmaterialien zum Selbststudium, Wissensdarbietung in Form von Screencasts mit Audiospur, Digitalskripte zur Lektüre und für Lektürereflexionen, Worksheets und Übungsaufgaben in Einzel- und Partner-/Teamarbeit, Links zu fremdem Material, kollaborative Text-Tools, Wiki, Anleitung zum Einüben von Peer-Feedback, Lösungshinweise, Forum, Unterstützungsmöglichkeiten, Material für Prüfungsleistungen etc.
2) sychrone digitale Lehr-/Lern-Formate per Zoom: Impulsreferate, Kooperations- und Austauschmöglichkeiten, Übungsaufgaben in Kleingruppensessions, Online-Pinnwand (Padlet), kollaborative Text-Tools, Frage- und Besprechungsmöglichkeiten etc.
3) 2-tägiges interaktives Blockseminar in Präsenz zum Abschluss der Lehrveranstaltung mit Vertiefung und Anwendung des Gelernten und in Vorbereitung der Prüfungsleistungen
Zu Beginn habe ich die Studierenden per E-Mail kontaktiert, um Lehr-/Lernziele, Vorwissen, Erwartungen und Organisatorisches zu klären; die den einzelnen Themen- und Aufgabenblöcken zugeordneten Lernziele wurden über die Lernplattform transparent gemacht. Die Studierenden erarbeiteten sich die asynchron dargebotenen Inhalte im Selbststudium, die zugehörigen Teilaufgaben bearbeiteten sie in Tandems bzw. Kleingruppen mithilfe von Worksheets, Tools kollaborativen Texterstellung, Online-Pinnwand, angeleitetem Peer-Feedback etc. So konnten sich die Teilnehmenden auch im asynchronen Teil der Lehre austauschen, soziale Eingebundenheit erleben und fachlich begründetes sowie wertschätzendes Feedback einüben. Mit den Übungsaufgaben wurde zugleich sichergestellt, dass die Studierenden das Lernmaterial rezipieren, verarbeiten und kritisch reflektieren und in der Lage sind, Transferleistungen zu erbringen.
Zum thematischen Einstieg und zum Kennenlernen, für Fragen und zur vertiefenden Besprechung fanden virtuelle Präsenztreffen per Zoom statt. Geteilte Gruppen dienten dabei der Gruppenfindung, der Zusammenarbeit mithilfe verschiedener kollaborativer Online-Tools sowie der Vorstellung von Arbeitsergebnissen.
Am Ende des Semesters standen zwei interaktiv gestaltete Blockseminartage in Präsenz (10 Unterrichtseinheiten), die digital durch Arbeitsmaterialien, Skripte, Übungsaufgaben sowie ein Wiki und Feedbacks vor- und nachbereitet wurden.
Die Prüfungsleistung war in Form einer schriftlichen Hausarbeit zu erbringen. Per Mailkorrespondenz und in Online-Sprechstunden habe ich die Studierenden individuell digital betreut: von der Themenfindung und Fragestellung über Kurz-Exposé und Gliederung bis hin zum abschließenden Feedback und Nachgespräch.
Als besonders lernförderlich schätzten die Studierenden die Kombination aus digitalen und „real life“ Lehr-/Lernphasen und kooperativen Lernformen, den Austausch in konstanten Tandems bzw. Arbeitsgruppen sowie meine persönliche Ansprechbarkeit und Unterstützungsangebote als Lehrende.
Für mich selbst war die Lehrveranstaltung Einstieg in die digitale Lehre, der mich in vielerlei Hinsicht zur Weiterentwicklung meiner Lehre anregte. Dabei habe ich nicht nur viele neue Impulse zum Einsatz von asynchronen und synchronen Lehr-/Lernformaten, interaktiven Lernformen und digitalen Tools erhalten, sondern auch für mein Selbstverständnis und meine Rolle als Lehrende im Sinne einer fachlichen Lernbegleiterin.
Übrigens bot die nach Semesterende stattfindende internationale Germanist*innen-Konferenz „Während und nach Corona. Digitale Lehre in der Germanistik“ ein ausgezeichnetes Austausch- und Reflexionsforum, um meine Erfahrungen in der (digitalen) Fachdidaktik auf einer breiteren Basis zu reflektieren: https://vfr.mww-forschung.de/web/digitale-lehre-germanistik/konsenspapier
mehr lesen …